Willkommen auf der Homepage des CV-Ortszirkels Eichstätt
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Programmnachlese 2021

8. September, 18.00 Uhr, Gasthof Zum Gutmann: Festabend mit Damen zum 100-jährigen Bestehen des CV-Ortszirkels Eichstätt

Pressebericht im "Eichstätter Kurier" von Cbr. Siegfried Schieweck-Mauk

 

Vor 100 Jahren gründete der Landgerichts- und Bezirksarzt Dr. med. Michael Hausladen in Eichstätt einen Zirkel der hier und in naher Umgebung ansässigen Alten Herren des Cartell verbandes deutscher katholischer Studentenverbindungen (CV). Der Zirkel, heute noch bestehend, gedachte der Gründung mit einem festlichen Abend im Gutmann-Saal. Der Vorsitzende der Vereinigung, Marco Kühnlein von der Theologischen Fakultät, konnte über 40  Mitglieder und Gäste begrüßen, unter ihnen Oberbürgermeister Josef Grienberger. Die musikalische Umrahmung besorgten Josef Richter am Klavier und Stadtkapellmeister Beck jun. mit der Klarinette. Die Geschichte des Zirkels zeichnete Siegfried Schieweck-Mauk nach. Vor der Jahrhundertwende gab es einen Allgemeinen Philisterzirkel Eichstätt, an dem alle vier bis sechs Wochen die in Eichstätt wohnenden Alten Herren von mehreren katholischen Akademikerverbänden zusammenkamen. Nach dem ersten Weltkrieg nahm die Zahl der Mitglieder aus dem CV so zu, dass der aus Schäftlarn nach Eichstätt verzogene Arzt Hausladen für diese einen eigenen Zirkel gründete, den CV-Ortszirkel Eichstätt. Das Gründungsjahr 1921 ist in der studentenhistorischen Sammlung des Mitglieds Prälat Dr. Johannes Stigler, ehemals Professor uns Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule, überliefert. Aus Tee-Abenden bei den Familien der Alten Herren entwickelten sich Bier-Abende, die man wöchentlich im Gasthaus Schwarzer Adler am Marktplatz abhielt. Seit Weih­nachten 1928 besaß der Zirkel eine kleine CV-Tischstandarte, die noch heute vorhanden ist. 1929 übernahm  Dr. Stigler die Leitung des Zirkels von circa 30 Mitgliedern. Mit dem Siegeszug des Nationalsozialismus 1933 und den bald einsetzenden Gängelungen gab Dr. Stigler die Führung des Zirkels an den Studienprofessor Dr. Michael Bacherler ab. „Durch­halten, solange es irgendwie geht!“, hieß nunmehr die Devise. Bereits 1935 war er amtsmüde; sein Nachfolger wurde der Arzt Heinrich Dhom, der das Zirkelleben im September 1936 offiziell auslaufen ließ. Nur unwillig übernahm Dr. Stigler wieder die Leitung, wobei sich die weniger gewordenen Zirkelmitglieder nur noch privat trafen. Am 30. Juni 1938 erschien die Gestapo in Stiglers Amtszimmer im Priesterseminar, um ihn aufzufordern, die zehn Tage zuvor verfügte Auflösung der katholischen Studenten- und Akademikerverbänden den Mitgliedern mitzuteilen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte sich Dr. Stigler um eine baldige Wiederbelebung des Eichstätter CV-Ortszirkels. Nach Einholung der behördlichen Genehmigung wurde der Zirkel am 18. Januar 1947 von elf Alten Herren unter der Leitung von Dr. Stigler im „Herzog­bräu“ wiedergegründet. Da wegen der Zerstörung der Universitäten  München und Würzburg die Philoso­phisch-Theolo­gische Hochschule Eichstätt staatlicherseits beauftragt war, die Universitäts­vorlesungen für die ersten Semester aller Studienrichtungen durchzuführen, strömten viele Studenten in die Bischofsstadt. Für sie initiierte Dr. Stigler die Gründung einer Aktivenverbindung namens Aureata, die am 7. Februar 1947 startete. Als die Lehr­aufträge ausliefen, wanderten die meisten der Aktiven an die Universität München ab. Schließlich wurde Anfang 1951 Aureata offiziell dorthin verlegt, überlebte allerdings nicht die Jahre der Studenten­­­unruhen der 1968er Bewe­gung.

In einem Verzeichnis von 1952 finden sich, angeführt von  dem Ehrenmitglied Bischof Dr. phil. Dr. theol. Joseph Schröffer, als Zirkelmitglieder Oberbürgermeister Dr. Hans Hutter,  Landrat Hans Pappenberger, mehrere hohe Geistliche, unter ihnen 6 Hochschul­professoren, dazu 5 Ärzte, 7 Gymnasiallehrkräfte und andere hohe Staatsbedienstete. So galt Eichstätt damals als „Hochburg des CV“.  Verkehrslokal war inzwischen Das Café Ludwig Riederer in der Großen Marktgasse. 1957 Wurde Landrat Pappenberger der Zirkelvorsitzende. Zusammen mit Dr. Stigler betrieb er bei Eröffnung der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule die Gründung der CV-Aktivitas Alcimonia, die am 3. September 1958 in der Nähe des Bahnhofs im Gasthaus Zum Karpfen eröffnet wurde und seit 1981 in der Lindig-Mühle in der Westenstraße ihr Zuhause hat. Nach derm Tod von Landrat Pappenberger 1977 übernahm Stiftungsdirektor Klaus-Dieter Beyer, 1982 Diplom-Ingenieur i. R. Hemuth Blümich und 1984 Diplom-Ingenieur i. R. Siegfried Bauriedl die Zirkelleitung. Unter ihm wechselte man das Verkehrslokal und kam zu den Veranstaltungen bis zur Lokalschließung im Restaurant „Domherrnhof“ zusammen. Von 2001 bis zu seinem überraschenden Tod im November 2008 war Chef­redakteur i. R.  Konrad Held der Zirkelvorsitzende. Sein Nachfolger Schulamtsdirektor i. R. Josef Richter intensivierte die Zirkelaktivitäten mit vielen Veranstaltungen. Auch brachte er das „Zisternen­projekt“ zur Unterstützung des Brasilienmissio­nars Pater Bernhard Hanke auf den Weg, das 2018 auf ein Volumen von über 60.000 Euro angewachsen war.