Programmnachlese 2019

Im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung zwischen dem Lehrstuhl für Pastoraltheologie der KU Eichstätt-Ingolstadt, dem CV-Ortszirkel Eichstätt und der KDStV Alcimonia konnte der Kölner Metropolitankapitular, Cbr. Msgr. Markus Bosbach, begrüßt werden. Er referierte in überzeugender Weise zum Pastoralkonzept Making Church matter. Vor den Zuhörenden stellte Msgr. Bosbach Erkenntnisse aus Gesprächen mit US-amerikanischen Religionssoziologen und seine persönlichen Erfahrungen aus Pfarreien in Baltimore (USA) vor, in denen Pfarrgemeinden eine Aktivierung ihres geistlichen Profils sowie ihres öffentlichen Engagements im sozialen Umfeld fokussierten. Zielsetzung dieser Initiativen war es, zum einen die eigenen Mitglieder für ein überzeugendes Praktizieren des christlichen Glaubens in Gemeinden zu motivieren, aber auch in der lokalen Gesellschaft christliches Leben erfahrbar zu machen.

Neujahrsempfang des CV-Ortszirkels Eichstätt

Am Mittwoch, 9. Januar 2019, lud der CV-Ortszirkel Eichstätt in den Domherrenhof zum Neujahrsempfang ein, der mittlerweile auf eine über zwanzigjährige Tradition zurückgeht. Dabei bestand Gelegenheit zum Essen und Trinken, zum Gespräch und zur Begegnung - es sind alle Alterstufen von 20 bis 80 verteten -, zum Musikgenuss, diesmal dargeboten von Josef Richter und Stadtkapellmeister Markus Julius Beck. Ein besonderer Akzent waren kurze thematische Impulse, die als Grußworte gesprochen werden.

Ortszirkel-Vorsitzender Marco Kühnlein beschäftigt sich rückblickend mit „Grenzen und Grenzziehungen“, die im vergangenen Jahr zum Thema der öffentlichen Diskussion in Politik und Medien geworden sind. Sie beeinflussen und fokussieren das öffentliche Meinungsbild. Nicht sicher sei aber, ob es sich bei zahlenmäßigen oder geographischen Grenzen immer um die entscheidenden Fragen im internationalen und nationalen Zusammenhang handelt. Als Beispiele können etwa Trumps Vorhaben einer Grenzmauer zu Mexico angeführt werden, oder innenpolitisch die Obergrenze beim Zuzug von Migranten, die Lohnuntergrenze, die Schadstoffobergrenze, bis hin zur Amtszeitbegrenzung des bayerischen Ministerpräsidenten. Ethische und ästhetische Grenzdiskussionen würden oft zugunsten einer „political correctness“ vernachlässigt, z. B. wenn Kunstwerke aus Museen entfernt werden, weil sie angeblich sexistische Konstruktionen beinhalten. An die Mitglieder richtete Kühnlein die Aufforderung, sich auf der Basis der Prinzipien des CV aktiv in Diskussionen einzumischen und tiefergehende Beiträge zu leisten, wo immer solche Grenzen zur Debatte stehen.

Der Altherren-Senior der KDStV Alcimonia Dr. Sebastian Kießig gab einen Ausblick auf Jubiläen 2019: vor 100 Jahren Abschluss des Versailler Friedensvertrags und erste freie, gleiche und demokratische Wahlen in Deutschland; zum 90. Mal jährt sich der Tag des Zusammenbruchs der New Yorker Börse als Beginn der Weltwirtschaftskrise; vor 80 Jahren der Beginn des Zweiten Weltkriegs; vor 70 Jahren war die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und die Inkraftsetzung des Grundgesetzes; vor 60 Jahren war die Ankündigung der Einberufung des Konzils Vaticanum II durch Papst Johannes XXIII. Kießig formulierte die Erwartung, dass die CV-Veranstaltungen auch als Formate des Austauschs und der Meinungsbildung  für zeithistorisch-sensible Menschen dienen sollten.

Josef Richter berichtete über das Spendenaufkommen für das „Zisternenprojekt“, mit dem der Eichstätter CV-Ortszirkel und die KDStV Alicimonia die Missionsarbeit von Pater Bernhard Hanke der Pfarrei Porto Allegre im wasserarmen Nordosten Brasiliens unterstützt. Die im Jahr 2008 begründete Aktion hat mittlerweile eine Gesamtsumme von fast 74.000 € zur Verfügung stellen können. Im  Jahr 2018 konnten über 13.000,- € gesammelt und an die notleidenden Familien weitergegeben werden.

Bericht: Göppner / Bilder: Kießig u. Kühnlein